Herzlich Willkommen auf der Soul Sound of the Day Seite. Hier erfahrt Ihr alles über das Projekt, das Team und natürlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
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Inspiriert wurde das Projekt durch die Geschichte eines afrikanisches Volkes. In dieser Gemeinschaft glaubt man daran, dass jeder Person ein individueller Seelenklang innewohnt. „Soul Sound of the Day“ beschreibt in bunten Bildern und Tönen meine Suche nach diesem Klang. Die ganze Geschichte, meine Beweggründe und wie alles begann, könnt ihr hier nachlesen.
Mehr lesenIn dieser afrikanischen Gemeinschaft ist das Geburtsdatum des Kindes nicht der Tag der Geburt, sondern der Tag, an dem das Kind erstmals als Gedanke im Kopf der Mutter erscheint. Wenn eine Frau beschließt, das Kind zu empfangen, setzt sie sich unter einen Baum und lauscht in sich hinein. Solange, bis sie das Lied des Kindes hören kann, das durch sie geboren werden will.
Nachdem sie das Lied gehört hat, kehrt sie zurück zu ihrem Mann und lehrt auch ihm, der Hebamme und dem ganzen Dorf das Lied. Fällt das Kind hin, so singt ein jemand zum Trösten sein Lied. Jedes wichtige Ereignis im Leben dieses Menschen wird durch dieses Lied begleitet und vom Dorf besungen. Sollte dieser Mensch ein Verbrechen begehen, wird er in das Zentrum des Dorfes gerufen. Die Menschen bilden einen Kreis um ihn und singen sein Lied.
Sie glauben, sein Verhalten ruft nicht nach Bestrafung, sondern nach Liebe und nach Erinnerung an die wahre, reine Identität seiner Seele. Durch das Hören des Seelenliedes wird die Seele an ihre Kraft, ihre Schönheit und ihr Potenzial erinnert.
„Soul Sound of the Day“ ist ein musikalisches Experiment, das sowohl Freude bereitet als auch aufzeigt, wie eine klangliche Momentaufnahme entstehen kann, wenn Menschen sich aufeinander einlassen. Es zeigt, dass jede Person bereits durch ihr bloßes Dasein eine Energie, Schwingung und Atmosphäre mitbringt. Diese Energien nahmen durch mein begleitendes Spiel musikalische Gestalt an. Über die Musik und dieses Projekt möchte ich Menschen darin bestärken, nach ihrem persönlichen Klang zu forschen, ihn hörbar zu machen. Zudem liegt es mir am Herzen, ihren individuellen Beitrag als wertvollen Teil einer Gemeinschaft klanglich darzustellen.
Mehr lesenIn einer Gemeinschaft ist es hilfreich zu begreifen, welches Tempo oder welchen Groove jemand mitbringt. Diese Wahrnehmung kann helfen, sich aufeinander einzulassen. Ich betrachte mich hierbei in erster Linie als „Werkzeug“ und versuche, in der Kürze der Zeit ein Spiegel zu sein.
Ich glaube, es gibt eine friedvolle, ursprüngliche Essenz in uns, mit der sich alle Menschen -vielleicht sogar alle Wesen- verbinden und auf Augenhöhe begegnen können. Das ist meine Motivation für „Soul Sound of the Day“ und alle zukünftigen Projekte.
Für diese musikalische Reise lud ich fremde Personen unterschiedlicher Altersgruppen einzeln in ein Atelier ein. Gegenübersitzend und ohne verbale Konversation habe ich versucht, einer Stimmung, einem Klang, einem Geräusch oder Rhythmus auf die Spur zu kommen. Ich habe versucht, ihrem Klang zu lauschen – ihrem Soul Sound of the Day – und ihnen für einen bestimmten Zeitraum eine Art Spiegel zu sein. Ich habe mich dabei vom Moment leiten lassen und intuitiv auf unterschiedlichsten Instrumenten gespielt. Ich wählte verschiedene Rasseln, Trommeln, eine Udu, eine Steeldrum, diverse Klangschalen und Stimmgabeln. Des Weiteren eine Loopstation, die mir ermöglichte, diese Instrumente als Klangteppich gleichzeitig zu spielen und abspielen zu lassen. Meine Hauptinstrumente waren dabei der Flügel, meine Gitarre und meine Stimme.
Aufgrund aktueller und wechselnder Pandemieauflagen musste das Raumkonzept hygienetechnisch angepasst werden. Ein weiterer Raum musste also organisiert werden. Ein mobiles Tonstudio unter der Regie von Hannes Oberhauser (JAMusic Audioproduktion) wurde vor Ort eingerichtet und hat jeden „Soul Sound of the Day“ aufgenommen. Es entstanden 5 Klangcollagen/ Lieder zwischen jeweils 9 bis 14 Minuten. Vor Ort hieß Christine Hermges die Teilnehmer willkommen und kümmerte sich über die Dauer ihres Aufenthalts liebevoll um sie. Des Weiteren unterstützte sie das Projekt organisatorisch und administrativ. Der Fotograf Benjamin Hölle hat jede Person vorher und nachher portraitiert. Eine Ausstellung mit den Bildern und Musikstücken wird öffentlich im „Cafe De Ville“ in Schorndorf stattfinden. Die Portraits und Lieder sind dort vom 20.3.2022 – 20.5.2022 zu begutachten. Die Songs werden über QR-Codes in den Ausstellungsräumen unter den Bildern abrufbar sein. Hier sind sie bereits schon auf der Seite der Teilnehmer zu hören.
Das Projekt begann im Oktober 2021. Neben den administrativen und organisatorischen Aufgaben, auch aufgrund aktueller und wechselnder Pandemieauflagen, galt meine Vorbereitung hauptsächlich der Auseinandersetzung mit den jeweiligen Instrumenten. Die Zusammenarbeit im Team war hierbei für mich besonders wichtig. So fanden mehrere Probetermine mit freiwilligen Teilnehmern statt, um beispielsweise auch unser mobiles Tonstudio und Lichtkonzept professionell einzurichten.